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Kevin Zimmer
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Richtig kacken & Co.

Verdauung - so unterschätzt

"Funfacts" zu Verdauung & Darm

  • Oberfläche: 400 bis 500 Quadratmeter
  • Länge: sieben bis acht Meter
  • 1.000 bis 1.500 verschiedene Bakterienarten sammeln sich dort
  • Es gibt gute Bakterien, die zum Beispiel die Immunabwehr unterstützen
  • Verdauung beginnt schon beim Kauen, mindestens 15 bis 20 Mal kauen pro Bissen hilft, den Magen zu schonen
  • Etwa 15% der Menschen in Deutschland leiden dauerhaft an Verstopfung
  • Im Magen-Darm-Trakt sitzen hundert Millionen Nervenzellen
  • Studien belegen, dass eine schlechte Verdauung auch zu psychischen Krankheiten führen können

Das richtige rein in den Mund, richtig kauen und dann richtig kacken. So einfach ist es!

Auch, wenn's unangenehm ist: Der Darm hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Er hat eine Oberfläche von 400 bis 500 Quadratmetern, eine Länge von sieben bis acht Metern. Das muss gepflegt werden. Hippokrates hat schon 300 v. Chr. gesagt: "Der Tod sitzt im Darm". Und ja, heute weisen immer mehr Studien darauf hin, dass der Darm nicht nur für unser Immunsystem wichtig ist, sondern auch einen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit hat. Egal ob ihr gerade beim Frühstück sitzt oder schon das nächste Mittagessen plant: Alles, was oben reinkommt, muss auch irgendwann mal wieder unten raus. Ernährungswissenschaftlerin Rhea Dankers von der Universität Paderborn sagt:

Wenn der Volksmund von Verdauung spricht, dann meint er ja in der Regel den ganzen Bauch-/Darmbereich. Die Verdauung an sich ist aber eigentlich die Spaltung der Nährstoffe, um sie dann für die Aufnahme verfügbar zu machen.

Heißt: Schon beim Kauen verdauen wir! Am besten mindestens 15 bis 20 Mal. Pro Bissen! Schlingen wir, ohne zu kauen, kriegt der Körper nicht genug Nährstoffe, der Magen hat unnötig viel Arbeit und kommt gar nicht hinterher, dem Gehirn zu sagen, dass er genug hat. Wir essen also unter Umständen zu viel. Und es kommt natürlich auch drauf an, was wir essen. Ernähren wir uns ausgewogen, siedeln sich auch die "guten Bakterien" im Darm an.

Und da sind eben wieder die Ballaststoffe anzusprechen. Ballaststoffe können Wasser binden, dadurch machen sie uns länger satt, erhöhen die Magenverweildauer des Speisebreis im Magen und erhöhen die Darmtransitzeit und normalisieren damit auch die Stuhlfrequenz und erhöhen das Stuhlgewicht. Also sie tragen zu einer gesunden Darmflora bei.

Die sollten wir hegen und pflegen. Schlingen und falsche Ernährung führen nämlich auch zu Verstopfung und wir kriegen schlechte Laune und möglicherweise sogar depressionsartige Zustände. Es gibt zumindest Studien, die darauf hinweisen und: Etwa 15% der Menschen in Deutschland leiden dauerhaft an Verstopfung. Hoffentlich haben die trotzdem gute Laune, denn: Im Magen-Darm-Trakt sitzen hundert Millionen Nervenzellen und die haben einen heißen Draht zum Gehirn. Gut für die Darmflora sind auch:

Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst.

Wobei man natürlich sagen muss: Beim Thema Vollkorn spalten sich, wie so oft, die wissenschaftlichen Geister. Nicht wenig Ernährungswissenschaftler raten mittlerweile auch: Lasst lieber die Finger vom Getreide. Das kann den Darm nämlich auch kaputt machen. Obst und Gemüse ist aber so ziemlich das Beste, was ihr essen könnt.

Und spätestens seit „Darm mit Charme“ von Giulia Enders wissen wir: Wir müssen lernen, richtig zu kacken, liebe Freunde. Wenn’s mal nicht so fluppt: Den Oberkörper leicht nach vorne beugen, Füße auf einen kleinen Hocker stellen – und zack: alles im richtigen Winkel. In der Hocke wird der Darmkanal schön gerade, und alles kann einfach raus.

Gut Schiss!