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Christina Hüllweg
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Was heißt "ausgewogene Ernährung"?

Was ist gut und was ist besser als sein Ruf?

Ihr kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause, wenn der Magen in den Kniekehlen hängt und dann hört ihr vom kleinen Männchen auf eurer Schulter den Satz: "Nein, jetzt mach dir erstmal in Ruhe einen Salat, du musst dich wirklich ausgewogener ernähren." Ihr geht die Wände hoch, oder? Ernährungswissenschaftlerin Rhea Dankers von der Uni Paderborn hat da einen Tipp:

Trockenfrüchte zum Beispiel oder auch Nüsse, das klassische Studentenfutter. Das sättigt durch die Nüsse und dann ist so der erste Heißhunger manchmal gestillt, wenn man abends hungrig nach Hause kommt und denkt: Jetzt brauche ich schnell etwas.

Nüsse sind also gut, wichtig ist aber auch Abwechslung bei der Ernährung. Nicht immer das Gleiche essen, sondern unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten zu sich nehmen, um auch verschiedene Vitamine zu sich zu nehmen.

Also, es gibt jetzt nicht das Lebensmittel, was gut ist, sondern die Vielfalt macht es letztendlich. Pflanzenbetonte Ernährung mit viel Obst und Gemüse, mit Vollkornprodukten, wenn es um die Getreideprodukte geht. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, ergänzt um tierische Lebensmittel, gute Fette und dann ist man eigentlich rundum versorgt.

Wer sich zum Beispiel vegan ernährt, ist also schon mal gut dabei, muss aber dann beispielsweise Eisen und B12 zuführen. Warum das so ist, haben wir ebenfalls für euch recherchiert. Außerdem gibt es auch Wissenschaftler, die Vollkorn einen schlechten Einfluss auf den Darm nachsagen, vor allem bei vorbelasteten Menschen, die Probleme mit Durchfall-Attacken haben. Aber: Ja, es gibt durchaus gute Fette! Pflanzliche Öle liefern, wie alle Fette, viele Kalorien. Sie liefern aber auch lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E.

Man unterscheidet zwischen den gesättigten Fettsäuren und den einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hier gibt es die sogenannten unentbehrlichen Fettsäuren, die wir zuführen müssen.

Weil unser Körper die nicht selbst herstellen kann. Rapsöl zum Beispiel hat den geringsten Anteil an gesättigten Fettsäuren und enthält viel von der lebensnotwendigen ungesättigten Omega-3-Fettsäure „alpha-Linolensäure“. Übersetzt: Rapsöl ist mega gut. Genauso wie Walnuss-, Lein- und Sojaöl, Fisch und Nüsse. Alles tolle Sachen. Was übrigens auch toll ist, sagt Rhea Dankers: In Sachen Ernährung den Druck rausnehmen:

Bei Gesundheits gibt's immer gleich dieses schwarz-weiß Denken. Also: Schokolade ist ungesund und der Apfel ist gesund. Aber letztendlich ist es so: Wenn wir uns ausgewogen ernähren und wirklich eine gute Basis haben, dann können wir uns auch ruhig ein Stück Schokolade gönnen und das ist dann auch gesund, für unseren Kopf, für unseren Bauch, für unser Wohlbefinden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt übrigens ganz klare Empfehlungen, was alles zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehört. Zehn Regeln gibt es da und eine Faustregel ist z.B. „5 täglich“. Also drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag. Und eben vielleicht das Stückchen Schokolade.