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Stephan Kaiser
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Allgemeines & Fotos

Abschiebeknast Büren
Abschiebeknast Büren

Von der NATO-Kaserne zur JVA zur UfA

Quelle: Stadt- und Kreisarchiv PB / R. Kurek

Am Rand eines Waldstücks am Stöckerbusch bei Büren entstand schon 1962 eine NATO-Kaserne. Diese wurde insbesondere von niederländischen und belgischen Streitkräften als Munitionslager genutzt. Das Foto zeigt Wohnbunker auf dem Gelände aus früheren Jahren. 1994 wurde die Kaserne für rund 18 Millionen Euro zur Justizvollzugsanstalt umgebaut. Neben gut 130 Plätzen für Strafgefangene gab es damals mehr als 380 Haftplätze für Abschiebegefangene.

 

Einst größte Abschiebehaftanstalt Westeuropas

 

Nach übereinstimmenden Quellen war Stöckerbusch damals die größte Abschiebehaftanstalt Westeuropas. Im Juli 2014 urteilte der Europäische Gerichtshof, dass Abschiebehäftlinge nicht in normalen Gefängnissen untergebracht werden dürfen. Die JVA Stöckerbusch wurde anschließend zu einer Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige (UfA) umgebaut, die am 15. Mai 2015 ihren Betrieb aufnahm.

 

Jetzt bundesweit größte Einrichtung

 

Untergebracht werden Ausländer, bei denen die Gefahr besteht, dass sie sich der Abschiebung zu entziehen versuchen. Geführt wird die UfA durch die Bezirksregierung Detmold, verantwortlich ist das NRW-Innenministerium. Aktuell bietet die UfA eine Kapazität von 140 Plätzen für Abschiebehäftlinge – damit ist die UfA Büren die bundesweit größte ihrer Art.

 

Inhaftierte bleiben durchschnittlich nicht mal einen Monat

 

Es sind ausschließlich Männer untergebracht. Etwa 70 Prozent von ihnen kommen aus Nordafrika, rund 20 Prozent stammen aus Staaten des Westbalkans. Im Durchschnitt bleiben die Inhaftierten 26 Tage in der UfA Büren. Zwischen neun und 19 Uhr dürfen die Ausreisepflichtigen Besuch empfangen, von 22 bis sieben Uhr werden sie in Einzelzellen eingeschlossen. Vergleichbare Einrichtungen, die in Betrieb sind, gibt es bundesweit aktuell nur in Mühldorf (Bayern), Ingelheim (Rheinland-Pfalz), Hannover-Langenhagen (Niedersachsen) und Pforzheim (Baden-Württemberg). Stand: Juni 2017


Auf einen Blick: Zahlen - Daten - Fakten

  • Träger: NRW-Innenministerium, Geschäftsbereich der Bezirksregierung Detmold
  • Standort: Stöckerbusch 1, Büren
  • Baujahr: 1962, JVA-Nutzung seit 1994, Neueröffnung: 15. Mai 2015
  • Kapazität: 140 Plätze
  • Durchschnittliche Verweildauer: 26 Tage

***Stand: Januar 2018***


RH-Interview mit dem Einrichtungsleiter vom Juni 2017

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Bildergalerie

Radio Hochstift hat für Sie hinter die Mauern der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige geblickt. Hier können Sie sich Bilder noch einmal einzeln angucken.