Im Missbrauchsfall Lügde ist das erste Urteil gefallen. Ein Mann aus Stade erhielt zwei Jahre Haft auf Bewährung und muss 3.000 Euro Schmerzensgeld an ein Opfer zahlen. Der 49-Jährige hatte mindestens...
Kindesmissbrauch in hunderten Fällen, Unmengen an kinderpornografischen Daten. In dem Fall aus Lügde im Kreis Lippe ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen insgesamt acht Männer, davon sitzen drei in U-Haft. Zwei von ihnen sollen sich jahrelang auf einem Campingplatz an mindestens 41 Kindern vergangen haben. Ein weiterer soll Kinderpornos mit den Opfern in Auftrag gegeben haben. Die Hauptverdächtigen sind ein 56-Jähriger als Lügde und ein 34-jähriger Steinheimer. Im Juli 2019 hat es weitere Durchsuchungen bei einem 57-Jährigen aus Steinheim gegeben. Auch Jugendämter und die Polizei sind ins Visier der Ermittler geraten. Sie sollen Hinweise auf den Missbrauch nicht ernst genug genommen haben.
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Die wichtigsten Infos in Kürze:
Ein Mann aus Steinheim soll Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Für Nachbarn und Familie ist das völlig unfassbar. Özkan Yilandi ist ein Nachbar des beschuldigten Steinheimers. Der Betreiber einer Pizzeria kennt den Tatverdächtigen seit seiner Kindheit.
Die Vorwürfe gegen Polizei und Jugendamt werden lauter. Bei der Polizei sollen schon 2016 erste Hinweise auf möglichen Missbrauch auf dem Campingplatz eingegangen sein. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Das sagten die Ermittler auf der Pressekonferenz am 30. Januar zu den Missbrauchsfällen in Lügde-Elbrinxen. Sie müssen jetzt die Unmengen an Daten auswerten. Außerdem gehen sie davon aus, dass sich noch weitere Opfer melden.
Und auch die Reaktionen im Netz zeigen, wie sehr die Emotionen bei diesem Fall hoch kochen.