Der Bürgermeister der Stadt Paderborn, Michael Dreier, löst mit Posts in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram zum Thema Carfreitag in Paderborn Irritationen aus - und erntet dafür teils heftige Kritik. Mittlerweile erklärt er selbst "überreagiert zu haben".
Dreier postet am Abend des Karfreitags, dass "die so genannte Carfreitag Tuning Szene nicht einmal in dieser, für uns alle belastenden und schwierigen Zeit von ihren überhaupt nicht zu verstehenden Vorgehen in unserer Stadt abhalten lassen". Allerdings bleibt zunächst unklar, welches "Vorgehen" Dreier genau meint.
Die Paderborner Polizei erklärte bereits am Abend des Karfreitags auf Radio Hochstift-Anfrage, dass der Tag aus polizeilicher Sicht, "absolut ruhig" verlaufen sei. Auch zum Thema Carfreitag in Paderborn gebe es "keine besonderen Vorkommnisse". Diese Aussage wurde auf erneute Radio Hochstift-Anfrage am heutigen Samstag bestätigt.
Allein auf Facebook gibt es hunderte Kommentare unter dem Post von Bürgermeister Michael Dreier. Einige User bezeichnen den Post als "Unsinn", andere fragen "wo die Fakten bleiben". In einer Pressemitteilung vom heutigen Samstag kritisiert auch der Bürgermeister-Kandidat der Grünen, Klaus Schröder, den amtierenden Bürgermeister für dessen Posts. Michael Dreier "zeichne ein falsches Bild vom Karfreitag in Paderborn". Das Foto, das er zu diesem Thema postete, sei außerdem ein Archivfoto und stamme nicht aus Paderborn.
Mittlerweile hat sich Bürgermeister Michael Dreier in den sozialen Netzwerken noch einmal selbst zu Wort gemeldet. In einer "Erklärung zu meinem gestrigen Post" schreibt Dreier, dass er am Nachmittag "Informationen bekommen habe, dass sich getunte Fahrzeuge ("röhrend") auf unseren Straßen bewegen". Darüber habe er sich "sehr aufgeregt und den zugegebenermaßen sehr emotionalen Post abgesetzt".
Wörtlich schreibt er weiter: "Das war nicht abgewogen genug. Da hatte ich nach der mich erreichten Information meine Emotionen nicht im Griff und habe in dieser Situation überreagiert. Ich hätte differenzierter und exakter formulieren und kritisieren sollen. In der Pauschalität war das ein Fehler, der mir leid tut."