Der Protest gegen das geplante Atommüll-Logistikzentrum in Beverungen-Würgassen formiert sich. Eine neue Facebook-Gruppe und eine Online-Petition gegen das Projekt bekommen starken Zulauf.
Beide haben jeweils etwa 2.200 Mitglieder bzw. Unterzeichner.
Davon ist auch der Initiator Dirk Wilhelm aus Beverungen-Drenke überrascht. Der 44 Jahre alte Familienvater befürchtet bei dem Megaprojekt unter anderem, dass Würgassen zum Atom-Mülleimer der Bundesrepublik werden könnte. Zum Beispiel, wenn das vorgesehene Endlager Konrad in Salzgitter aus irgendwelchen Gründen scheitern sollte. Außerdem sieht Dirk Wilhelm durch das Logistikzentrum den Tourismus in und um Beverungen in Gefahr. Er hat am Samstag innerhalb einer Stunde eine Spontandemo vor dem ehemaligen AKW organisiert. Auch bei der Bürgerversammlung am 18. März soll es Protestaktionen geben.
Bei einer Radio Hochstift-Umfrage in Würgassen gab es aber auch viel Zustimmung zu dem Projekt. Ein Argument waren die angekündigten rund 100 Arbeitsplätze durch das Logistikzentrum. Andere sagten: "Wir haben auch schon das AKW überstanden, da finde ich schwach strahlenen Atommüll nicht weiter tragisch. Aus Sicht der Planer sei das die ideale Lösung."