„Seenotrettung ist kein Verbrechen“ – mit Sprüchen wie diesen haben an die 300 Menschen am Wochenende in Paderborn für die Entkriminalisierung der Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer demonstriert. Damit kamen deutlich mehr Menschen als erwartet.
Die Veranstalter selber hatten mit höchstens 100 Teilnehmern gerechnet. Der Seenotretter Martin Kolek aus Delbrück fand klare Worte für die derzeitige Abschottungspolitik der EU. Er sagte wörtlich: „Die europäischen Regierungen gehören wegen unterlassener Hilfeleistung vor den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte.“ Seit Anfang des Jahres sind im Mittelmeer mehr als 1.400 Menschen ertrunken. Am Wochenende starben sechs Flüchtlinge vor der griechischen Insel Lesbos, unter ihnen waren drei Babies. Neben Paderborn gab es bundesweit in 20 Städten Kundgebungen der internationalen Bewegung Seebrücke.