Die Corona-Pandemie sorgt auch im Hochstift für ungewöhnliche Verhandlungen vor Gericht. Das Paderborner Amtsgericht beschäftigte sich am Nachmittag mit der Klage einer 88-Jährigen aus Bad Lippspringe. Die Seniorin verlangte, dass ihre Besucher nicht unnötig reglementiert würden.
Die 88-Jährige ist Mieterin eines sogenannten Service-Wohnens. Das Problem ist: Um zur Wohnung der Klägerin zu gelangen, muss der Gast durch ein Seniorenheim laufen – und dort wird aktuell bei jedem Besucher wegen der Corona-Pandemie Fieber gemessen und die Daten erfasst. Insbesondere der Sohn der Klägerin fühlte sich durch verschiedene Maßnahmen des Heims in seinen Rechten verletzt.
Vor Gericht einigten sich die Parteien nach zähem Ringen, dass die Mieterin eine neue, gleichwertige Wohnung angeboten bekommt – diese hat einen gesonderten Eingang. Die Nachtwachen des Bad Lippspringer Seniorenheims müssen den Sohn außerdem auch zu späterer Stunde noch hereinlassen.