Beim Kreis Paderborn sind noch nie soviele Meldungen wegen Kindeswohl-Gefährdungen eingegangen wie 2017. Bei rund 740 Kindern und Jugendlichen musste das Kreis-Jugendamt überprüfen, ob sie zuhause vernachlässigt oder sogar misshandelt werden.
Das ist ein Anstieg um 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dass immer mehr mögliche Fälle gemeldet werden, hat aus Sicht des Kreises Paderborn durchaus positive Züge, zeige es doch, dass die Öffentlichkeit hin- statt wegguckt. Bei gut 330 Minderjährigen ergaben die Überprüfungen tatsächlich, dass sie vernachlässigt oder misshandelt wurden, psychisch gefährdet waren oder in Einzelfällen sogar sexuelle Gewalt erleben mussten. Auch diese Zahl ist deutlich um mehr als ein Viertel gestiegen.
Fast 60 Kinder und Jugendliche kamen zu ihrem Schutz zumindest vorübergehend zu Pflege-Eltern oder ins Heim. In fast 90 Fällen bekamen die Eltern ambulante Hilfe bei der Erziehung. Die Zahlen sind heute Abend Thema im Fachausschuss des Kreises Paderborn.