Er legte Feuer, um einen Hilferuf zu senden: Deswegen ist ein Mann aus Paderborn am Landgericht zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Im November hatte er mehrfach in der Paderborner Innenstadt kleinere Brände entfacht. Der 55-Jährige begründete seine Taten mit einer anhaltenden depressiven Phase. Die Trennung von der Freundin, der Verlust seines Jobs und etliche Absagen von Gästen seiner geplanten Geburtstags-Party: All das seien Auslöser dafür gewesen, dass er los zog und zündelte. „Ich wollte gefasst werden, um Hilfe zu bekommen“, sagte der Paderborner im Prozess. Bei der Polizei habe er endlich mit jemandem über alles sprechen können. Unter anderem legte er im November jeweils zweimal an einer Imbissbude und an einer Kneipe in Paderborn Feuer. Besonders verwerflich fanden die Richter, dass der 55-Jährige das Schlaflager eines Obdachlosen angezündet hatte. Trotzdem beließen sie es bei der Bewährungsstrafe, da der Angeklagte in psychiatrischer Behandlung sei und sich ehrenamtlich engagiere.