Das Paderborner Landgericht hat einen Bulgaren wegen Zwangsprostitution zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte eine 21-jährige Landsfrau dazu gezwungen, in einem Bordell anzuschaffen. Das Opfer hatte zwar selbst Anzeige erstattet, wollte vor Gericht aber von den Vorwürfen nichts mehr wissen.
Das war ungewöhnlich, weil sogar der Angeklagte selbst geständig war. Die Richter glaubten der Frau aber nicht. Möglicherweise hatte sie soviel Angst vor dem Beschuldigten, dass sie deshalb einen Rückzieher machte. Der Bulgare sagte, dass er möglichst schnell zu Geld kommen wollte und seine damalige Freundin deshalb zur Prostitution zwang. In Belgien und im lippischen Lage habe das zunächst nicht geklappt, wohl aber in einem Paderborner Bordell. Dort nahm sie täglich rund 800 Euro ein. Sie selbst konnte oft aber nichtmal die Zimmermiete zahlen, weil der Beschuldigte einen Großteil des Geldes einkassierte. Einmal schlug er die 21-Jährige mit einem schweren Aschenbecher. Trotz der Vorkommnisse ist sie weiter als Prostituierte tätig.