Ärzte, Lehrer und Mitarbeiter von Gesundheits- und Jugendämtern sollten besser über Fragen der Kindesmisshandlung und des Missbrauchs geschult werden. Das fordert der Chefarzt der Klink für Kinder- und Jugendmedizin am Höxteraner St. Ansgar Krankenhaus, Firooz Ahmadi.
Ahmadi rechnet damit, dass ihm im Zuge der Corona-Krise viele Fälle von Misshandlung und Missbrauch begegnen werden. Verletzungen von Kindern, die wegen der aktuellen Situation mit ihren Eltern zu Hause bleiben müssten, fielen weniger auf. Zudem seien Frühwarnssysteme wie Kitas, Schulen und auch Sportvereine außen vor.
Der Höxteraner Chefarzt setzt sich deshalb auch dafür ein, dass die sogenannten Früherkennungs-Untersuchungen bei Kindern Pflicht blieben. Nur so könnten mögliche Probleme schnell erkannt werden. Ahmadi und sein Team stießen bei ihrer Arbeit mit Kindern oft an Grenzen. So dürfe er nicht subjektiv urteilen, sondern müsse mögliche Anzeichen für Missbrauch zunächst sammeln und dokumentieren.