In Delbrück sollten Klassenräume, die nicht für den Unterricht benötigt werden, für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden. Dazu hat Kämmerin Ingrid Hartmann gestern Abend eindringlich den Rat aufgefordert. Angesichts der angespannten Haushaltslage sieht sie keinen Spielraum für Neubauten und auch keinen für die Wünsche von Vereinen.
Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfes für das kommende Jahr machte die Kämmerin ebenso wie Bürgermeister Werner Peitz eines klar: Die Flüchtlinge sind nicht schuld an der Finanzmisere in Delbrück. Der dickste Kostentreiber sei vielmehr die Kreisumlage.
Im nächsten Jahr muss Delbrück pro Monat 1,7 Millionen Euro dafür zahlen. Peitz warf dem Kreis Paderborn vor, die Kommunen finanziell ausbluten zu lassen, um selber seine Schulden abzubauen. Im nächsten Jahr wird die Stadt ein Loch von 3,7 Millionen Euro in der Kasse haben. Neben der Kreisumlage sind gestiegene Personalkosten, Lärmschutzmaßnahmen und die Solidaritätsumlage für finanzschwache Kommunen schuld.