Im Prozess um den mutmaßlichen Doppelmord von Paderborn-Neuenbeken vermutet die Verteidigung Absprachen unter mehreren Zeugen. Am zweiten Prozesstag hatten am Nachmittag etliche Verwandte des Opfers mit ihren Aussagen überrascht: Hilfsbereit, nett und auf gar keinen Fall streitsüchtig. So beschrieben die Witwe, der Sohn und der Neffe des Opfers den getöteten Rentner. Von Streitigkeiten wollten sie nichts wissen. Und das kam bei der Verteidigung des Angeklagten gar nicht gut an – schließlich hatte zum Beispiel die Witwe bei den Vernehmungen direkt nach der Tat noch ganz andere Aussagen gemacht. Damals wusste sie durchaus von monatelangen Streitigkeiten zwischen ihrem Mann und dem Angeklagten zu berichten. Die Verteidigung wittert Absprachen und will jetzt noch weitere Zeugen hören. Der Angeklagte selbst hatte schon am ersten Prozesstag zugegeben, seinen Nachbarn und seine Ehefrau in Neuenbeken erschossen zu haben.