„Das ist eine offene Wunde für uns.“ So kommentiert ein Sprecher von Westfleisch den Großbrand in Paderborn heute vor einem Jahr. Das Unternehmen hat damals ein Fünftel seiner Produktionskapazitäten verloren, rund 400 Leiharbeiter mussten gehen. Radio Hochstift hat nachgefragt, wie Westfleisch das Unglück verkraftet hat.
In den Geschäftszahlen macht es sich angeblich nicht bemerkbar. Demnach hat Westfleisch die Bilanz von 2015 in etwa bestätigen können. Die Produktionsausfälle konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben kompensieren. Für die rund 160 festangestellten Mitarbeiter in Paderborn habe man Lösungen gefunden. Viele haben Abfindungen kassiert oder sind an andere Standorte gewechselt. Und auch die meisten der 50 betroffenen Mitarbeiter vom Kreis Paderborn haben neue Jobs.
Der Großbrand hat allerdings eine kurz bevorstehende Weichenstellung für den Standort Paderborn verhindert. Durch das Feuer damals hatten sich Millionen-Pläne für den Schlachthof von heute auf morgen erledigt. Entsprechende RH-Informationen hat das Unternehmen bestätigt. Demnach hatte der Standort eine goldene Zukunft vor sich. Nach jahrelangen Bemühungen war Westfleisch drauf und dran, einen riesigen neuen Absatzmarkt in Asien zu erobern. Bei den dafür nötigen Zertifizierungen war man auf der Zielgerade, so ein Sprecher des Unternehmens. Und davon hätte vor allem der Schlachthof in Paderborn profitiert. Es waren schon ganz konkret Investitionen im zweistelligen Millionenbereich und zig neue Arbeitsplätze geplant und dann kam der verheerende Brand, und der hat dieses Vorhaben natürlich zunichte gemacht.
Ob der Schlachthof wieder aufgebaut wird, ist immer noch fraglich. Das Unternehmen begründet das damit, dass die Regulierung des Millionenschadens mit den Versicherungen noch nicht geklärt ist.
Videos von damals, auf denen der schwarze Rauch über Paderborn zu sehen war, gibt es hier.