So schlimm wie beim Orkan „Kyrill“ vor 11 Jahren war es nicht, aber Sturmtief „Friederike“ kam nah dran. Die Böen haben teilweise ein Bild der Verwüstung hinterlassen – Bäume kippten um wie Streichhölzer, Dächer wurden abgedeckt – so flog in Paderborn das Dach der Kulturwerkstatt weg.
In Beverungen-Drenke erreichte der Sturm eine Geschwindigkeit von 144 Stundenkilometern – das ist mehr als in allen anderen Orten von NRW. Unter Friederike litten aber alle Städte gleichermaßen. An der Bad Driburger Vitalklinik drohte zum Beispiel auch das Dach wegzufliegen – und in Steinheim fiel ein umstürzender Baum auf ein fahrendes Auto. Viel Glück hatten auch die beiden Insassen eines Kleintransporters, der bei Warburg-Hohenwepel von der Fahrbahn gedrückt wurde. Sie erlitten nur leichte Verletzungen. Außerdem fiel hochstiftweit an vielen Schulen der Unterricht aus – und Kindergärten machten eher dicht.
Insgesamt mussten Feuerwehr und Polizei in unseren Kreisen rund 1200 Sturmeinsätze abarbeiten. Den Kreis Paderborn hat es besonders schlimm erwischt - dort waren es allein rund 900 Einsätze. In Teilen von Lichtenau und Büren fiel zwischenzeitlich der Strom aus. Weil das Dach des Delbrücker Gymnasiums beschädigt wurde, fällt der Unterricht dort heute aus. Laut Polizei und Feuerwehr war die Nacht ruhig – viele Straßen bleiben aber weiter gesperrt.
Glück im Unglück hatte ein Autofahrerin in Steinheim. Ein Baum kippte auf den fahrenden Wagen – trotzdem blieb die Fahrerin unverletzt. In Paderborn knickte der vergoldete Pfau auf der Liboriuskapelle ab – auf der Kirche in Höxter-Ovenhausen drohte ein 400 Kilogramm schweres Kreuz abzustürzen. Es gab mehrere Stromausfälle zum Beispiel in Teilen von Lichtenau, Büren und Borgentreich. Das Lichtenauer Dorf Blankenrode war stundenweise von der Außenwelt abgeschnitten, weil alle Zufahrtstraßen durch umgestürzte Bäume blockiert waren. Allein im Kreis Paderborn waren weit mehr als 1.000 Einsatzkräfte im Dienst.