Der Flüchtlingsrat Paderborn übt Kritik an der Ausländerbehörde wegen der Abschiebung eines Armeniers. Er habe an Händen und Füßen gefesselt und mit offener Hose vor der Amtsärztin gestanden. Der Flüchtlingsrat zählt noch weitere – seiner Meinung nach – unverhältnismäßige Aktionen auf.
Laut Sprecher Reinhard Borgmeier (Foto) kam der Armenier samt Ehefrau und den zwei Kindern vergangenen Donnerstag zur Paderborner Ausländerbehörde, um die Duldung zu verlängern. Eine Sozialarbeiterin begleitete die Familie. Beim Gespräch wurde der Mann vom Sachbearbeiter vor die Tür gebeten. Dort erwarteten ihn angeblich Beamte, die ihn fesselten. Der Armenier geriet in Panik. Eine Amtsärztin stufte ihn später als reisefähig ein – obwohl laut Flüchtlingsrat ein Gutachten einer anerkannten Psychotherapeutin zu einem anderen Ergebnis kommt. Die Frau des Armeniers und seine zwei Kinder werden weiter in Deutschland geduldet.