Bei der Frauenberatungsstelle der AWO im Kreis Höxter melden sich immer mehr Frauen, die Vergewaltigungen und Belästigungen erlebt haben. Die Fälle haben sich gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht. Viele Betroffene trauen sich jetzt, auch lange zurück liegende Übergriffe anzuzeigen.
Laut den Beraterinnen könnten die Hilferufe bei sexueller Gewalt eine Folge der „Me too-Debatte“ sein. Sicher spiele auch eine Rolle, dass das Höxteraner St. Ansgar Krankenhaus seit einiger Zeit anonyme Spurensicherungen bei Vergewaltigungen anbiete. Die Frauenberatungsstelle hatte auch insgesamt deutlich mehr Zulauf. So gab es bis Ende Oktober 123 Hilfesuchende – das sind mehr als im gesamten letzten Jahr. Haupt-Altersgruppe waren Frauen zwischen 26 und 40 Jahren. Es kamen aber auch vermehrt ältere Frauen. Manche hatten schon 50 Jahre und länger körperliche Gewalt erlebt und meldeten sich erst jetzt.
Wenn auch ihr Hilfe braucht: Die Frauenberatungsstelle erreicht ihr montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr unter 01 60 93 79 30-30 und unter 0 160 93 79 30-35. Anlaufstellen gibt es in Höxter, Bad Driburg, Steinheim und Willebadessen-Peckelsheim.