Ein Mann aus Brakel muss wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs für fünf Jahre hinter Gitter. Das hat das Landgericht Paderborn entschieden. Das Opfer ist seine Schwägerin
Sie wurde von dem Ehemann ihrer Schwester insgesamt 264 Mal sexuell missbraucht. Zu Beginn des Martyriums war sie gerade einmal acht Jahre alt. Über einen Zeitraum von sieben Jahren verging sich der Mann regelmäßig an dem minderjährigen Mädchen. Unter anderem auch im Keller des Hauses, in dem alle Beteiligten lebten. In einigen Fällen zahlte er seinem Opfer sogar Geld oder kaufte ihr ein Handy. Das Mädchen versuchte mehrfach vergeblich, sich Hilfe zu holen. Einen Brief an die Polizei ließ höchstwahrscheinlich die Mutter verschwinden. Der Seelsorger einer Freikirche zwang das Opfer, sich bei der Schwester zu entschuldigen, weil es mit dem Täter "herumgehurt" habe.
Vor Gericht gestand der 36-Jährige die Taten. Das berücksichtigte das Paderborner Landgericht bei der Urteilsfindung. Das Opfer trug starke psychische Schäden davon – es leidet noch heute unter dem jahrelangen Missbrauch.
Bei uns im Hochstift gibt es eine ganze Reihe von Beratungsstellen, die helfen können. In Paderborn sind das zum Beispiel Belladonna oder Lilith, in Brakel gibt’s ein Beratungszentrum und in Höxter die Beratungsstelle gegen Gewalt an Frauen. Hier ist ein Link zu allen Anlaufstellen.