Im Missbrauchsprozess gegen einen Mann aus Büren hat das Paderborner Landgericht eine Haftstrafe verhängt. Der 58-Jährige muss für vier Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Er hatte seine Stieftochter über drei Jahre sexuell missbraucht.
Bis am Nachmittag das Urteil fallen konnte, waren sechs Verhandlungstage nötig. Der Angeklagte hat die ganze Zeit im Prozess beharrlich geschwiegen. Deswegen musste neben mehreren Zeugen auch das heute 13-jährige Opfer aussagen.
Das Mädchen erzählte, es sei mehr als 20 Mal von dem Stiefvater missbraucht worden, bis es sich im Sommer Mitschülerinnen anvertraute. Laut der Paderborner Staatsanwältin entwickelte das Kind im Laufe der Zeit eine Magersucht, um so für seinen Peiniger weniger attraktiv zu sein.
Das Gericht glaubte dem Opfer uneingeschränkt, auch weil die 13-jährige offenbar weiterhin an ihrem Stiefvater aus Büren hängt. Unter Tränen sagte das Kind im Gerichtssaal: „Ich habe ihn immer noch lieb“.