Ist Wilfried W. vielleicht in zwei Jahren schon wieder ein freier Mann? Diese Frage kann nicht mehr eindeutig mit "Nein" beantwortet werden. Der männliche Teil des Folterpaares von Höxter-Bosseborn ist ab sofort schließlich nicht mehr in der Psychiatrie, sondern im normalen Gefängnis untergebracht.
Mehr als zwei Jahre saß der heute 50-Jährige in Untersuchungshaft, weitere zwei Jahre zuletzt in der Psychiatrie. Im Jahr 2022 hat er also schon mehr als die Hälfte seiner elfjährigen Haftstrafe abgesessen – und dann könnten seine Verteidiger einen Antrag stellen, dass Wilfried W. auf Bewährung entlassen wird.
Allerdings könnte für den 50-Jährigen auch das genaue Gegenteil eintreten: Sollte die Staatsanwaltschaft jetzt einen Antrag auf nachträgliche Sicherungsverwahrung stellen und mit diesem durchkommen – dann rückt eine Haftentlassung für Wilfried W. in ganz weite Ferne. Zwei Frauen überlebten das Martyrium im Horrorhaus von Höxter-Bosseborn nicht.