Immer mehr Kinder im Hochstift werden aus ihren Familien geholt, weil sie akut gefährdet sind. Allein das Jugendamt des Kreises Paderborn zog im vergangenen Jahr in 64 Fällen die Notbremse. 2012 waren es nur 49 Kinder. Das liegt nicht unbedingt daran, dass es mehr schwierige Fälle gibt. Die Leute drumherum - also Nachbarn, Lehrer oder die Erzieher im Kindergarten - die sind wachsamer und scheuen sich nicht mehr, das Jugendamt anzurufen. Deshalb ist die Zahl der Meldungen stark angestiegen. Oft ist zum Glück nichts dran - manchmal aber leider schon. Der Kreis Höxter holte 57 Kinder und Jugendliche aus ihren Familien - das sind etwas weniger als im Jahr zuvor. Das Jugendamt der Stadt Paderborn nahm 100 Kinder in seine Obhut, 25 davon lebten unter schlimmsten Verhältnissen. Es gab auch schon Fälle, wo vernachlässigte Kinder aus der völlig vermüllten Wohnung der drogensüchtigen Mutter gerettet werden mussten.