EXKLUSIV
Die neuen Besitzer der Finke-Möbelgruppe schließen den Paderborner Standort des Einrichtungshauses. Das Gebäude wird abgerissen. Das haben die Mitarbeiter in Paderborn am Vormittag bei einer Versammlung erfahren. Demnach muss der Verkauf zum 30. Juni 2019 dicht machen, die Verwaltung zum Jahresende 2019. Davon sind rund 300 Mitarbeiter in Paderborn betroffen: 170 Mitarbeiter im Verkauf, 130 in der Verwaltung.
Die Logistik in Paderborn soll erhalten bleiben und künftig aus Berlin geführt werden.
Ende August war bekannt geworden, dass die Berliner Möbelhandelskette Höffner die Finke-Gruppe übernimmt, Anfang Oktober hatte das Kartellamt den Verkauf bestätigt. Seitdem bangten die Finke-Mitarbeiter um ihre Zukunft. Für die Finke-Gruppe arbeiten bisher rund 1.600 Menschen, etwa 600 davon am Standort Paderborn.
Nach der Übernahme durch die Krieger Handel SE hat die Geschäftsleitung der Finke das Erlebnis Einrichten umfangreiche Sanierungs-Maßnahmen beschlossen. Ziel ist es, Finke dauerhaft aus der Verlustzone zu holen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dazu wird der neue Eigentümer Krieger umfangreiche Investitionen bereitstellen, die Finke dringend benötigt.
Kurt Krieger, Inhaber der Krieger Handel SE: „Finke ist ein Sanierungsfall. Schon lange macht das Unternehmen operative Verluste, die seinen Bestand ernsthaft gefährden. Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit, sind vielfältig und nicht mehr zu ändern. Klar ist aber, wir wollen das Unternehmen retten. Dazu sind auch schmerzhafte Einschnitte unausweichlich.“
So soll das Verkaufshaus in Paderborn Mitte des kommenden Jahres geschlossen und abgerissen werden. Die Verwaltung schließt zum Ende 2019. Mit dem Betriebsrat soll zeitnah ein Sozialplan und Interessenausgleich verhandelt werden.
Die Filialen in Münster, Hamm und Kassel sowie die Logistik in Paderborn sollen erhalten und künftig aus der Zentral-Verwaltung in Berlin geführt werden.
„Auch in diesen Filialen sind umfangreiche Maßnahmen notwendig. Finke hat deutlich zu hohe Kosten und ist auch deshalb nicht wettbewerbsfähig. Gemeinsam mit dem Betriebsrat werden wir auch hier Sozialpläne erarbeiten und die nötigen Anpassungen so sozial verträglich wie möglich gestalten“, sagt Herr Krieger weiter. „Finke verliert jeden Tag Geld. Und der Wettbewerb wird immer härter. Wir müssen uns neu aufstellen, nur dann haben wir auch eine Zukunft.“