Seit dem März gibt es in deutschen Apotheken Cannabis auf Rezept für Kranke, aber das Gesetz ist offenbar ein Flop. Die Nachfrage im Hochstift ist sehr gering, und die Apotheken sind mit der Ausgabe zurückhaltend.
So richtig zufrieden sind weder Patienten noch Apotheker. Der Steinheimer Hanfexperte Stefan Noelker-Wunderwald fasst die Lage so zusammen: "Es hat eine Menge Stress und Unsicherheit gebracht. Die Preise haben sich verdoppelt, die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht."
Der Apotheker Thomas Rochell aus Beverungen gehört dem Vorstand der Apotherkammer Westfalen-Lippe an und bemängelt, dass in dem Gesetz viele Fragen nicht geregelt worden seien. Vor allem sei nicht festgelegt, wie die Apotheken die Cannabis-Ausgabe mit den Krankenkassen abrechnen sollen. Daher wollten die oft nicht zahlen. Außerdem sei mit der Hanf-Freigabe ein riesiger bürokratischer Aufwand verbunden. Das sei für die Apotheker kaum zu leisten.