„Dass uns der Hebammenmangel in Paderborn jetzt so einholt, ist dramatisch.“ So kommentiert Michaela Bremsteller die Schließung des Kreißsaals im St. Johannisstift. Die Kreisvorsitzende des Hebammen-Verbands beklagt, dass die personellen Engpässe in den Krankenhäusern nicht neu sind.
Das Paderborner St. Johannisstift ist ein Extremfall. Wochenlang können dort keine natürlichen Geburten mehr durchgeführt werden. Ein Notstand wie dieser wäre aber vermeidbar, sagt Michaela Bremsteller, wenn Kliniken zum Beispiel präventiv mehr Hebammen einstellen würden. Sie fordert außerdem bessere Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern, da es immer schwieriger werde, Hebammen in den Kreißsälen zu halten.
Außerdem müssten Geburten besser bezahlt werden, um eine noch flächendeckendere Versorgung zu gewährleisten. Für viele Häuser würden sich Geburtshilfe-Stationen angesichts des aktuellen Abrechnungs-Systems überhaupt nicht lohnen.