Der Boss des CDU-Wirtschaftsflügels, Carsten Linnemann aus Paderborn, will eine steuerpolitische Wende in seiner Partei herbei führen. In einem Zeitungsinterview macht er klar, dass er es beim Parteitag kommende Woche notfalls auf eine Kampfabstimmung ankommen lassen will. Schluss mit der kalten Progression – das ist die klare Forderung von Carsten Linnemann, mit der er unter anderem Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble gegen sich hat. Wenn bis zum Parteitag kein Kompromiss gefunden werde, müsse die CDU diese Debatte führen – so der Paderborner. Rückendeckung hat er von 70 Kreisverbänden. Linnemann versteht die Abschaffung heimlicher Steuererhöhungen als Signal an die Arbeitnehmer und als Leistungsanreiz. Kalte Progression liegt vor, wenn eine Gehaltserhöhung nur die Inflation ausgleicht – der Arbeitnehmer aber in einen höheren Steuer-Tarif rutscht. Dann hat er unterm Strich weniger Kaufkraft, obwohl er mehr Geld verdient.