Im Prozess um die sexuellen Gewalttaten gegen Kinder in Lügde will das Detmolder Landgericht heute einige der mutmaßlichen Opfer befragen. Nach den überraschenden Geständnissen der drei Angeklagten wird es aber wohl nicht mehr um konkrete Schilderungen der Übergriffe gehen.
Dem Gericht geht es wohl eher darum, sich ein Bild von den Opfern zu machen und zu hören, wie es ihnen geht. Gestern hatten die beiden Hauptangeklagten zum Prozessauftakt die allermeisten der 460 angeklagten Missbrauchs-Taten eingeräumt – was für Erleichterung bei den Nebenklägern sorgte.
Anders als Andreas V. aus Lügde hat sich der Steinheimer Mario S. im Gerichtssaal auch kurz persönlich geäußert. Er sagte: „Wenn ich die Taten rückgängig machen könnte, würde ich das tun.“ Darüber hinaus ließ er seinen Anwalt eine Erklärung verlesen. Darin hieß es, er schäme sich und wisse nicht, was ihn zu den Taten getrieben hat.