Beim Thema „sexueller Missbrauch durch Priester“ bemüht sich das Erzbistum Paderborn um Schadensbegrenzung. Bei den Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Paderborn melden sich auch jetzt noch Opfer von Übergriffen durch Priester. Es ist daher zu erwarten, dass die gestern in einer Studie vorgestellten Zahlen noch ansteigen.
Generalvikar Alfons Hardt räumte ein, dass ihn die Zahl von fast 200 Opfern seit 1946 erschreckt habe. So etwas dürfe sich nicht wiederholen, so Harth. Die Kirche werde aus der Studie lernen. Die Forderung vieler Bürger nach Abschaffung des Zölibats für Priester weist das Erzbistum Paderborn jedoch zurück. Hardt erklärte dazu, dass sich schließlich auch verheiratete Männer und Familienväter an Kindern vergehen würden. Er verwies stattdessen auf die regelmäßige Anti-Missbrauchs-Schulungen für alle Mitarbeiter in kirchlichen Einrichtungen. Dass von 111 verdächtigen Priestern nur neun vor Gericht gestellt wurden, lag laut dem Generalvikar an der damaligen Gesetzeslage. Die Kirche im Erzbistum Paderborn sei nicht verpflichtet gewesen, Übergriffe zu melden. Mittlerweile sind 82 der beschuldigten Priester gestorben, außerdem ist eine Vielzahl der Fälle bereits verjährt.