In den Mammut-Prozess um das mutmaßliche Folterpaar von Höxter-Bosseborn könnte noch einmal neue Dynamik kommen. Konkret geht es um eine mögliche Änderung in der Anklage – zugunsten der Beschuldigten.
Auslöser ist das Gutachten eines Gerichtsmediziners. Vollendeter, gemeinschaftlicher Mord durch Unterlassen in zwei Fällen – genau so lautet bislang die Anklage. Nach dem Gutachten gestern könnte der Vorwurf laut Staatsanwalt Ralf Meyer in „Versuchter Mord durch Unterlassen“ verändert werden – das könnte sich für die beiden Angeklagten strafmildernd auswirken.
Der Rechtsmediziner hatte zuvor erklärt, dass das zweite Todesopfer Susanne F. an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma gestorben ist. Die Verletzung hat sie sich wahrscheinlich wenige Tage vor ihrem Tod bei einem Sturz zugezogen.
Die Angeklagte Angelika W. soll sie geschubst haben – weil Susanne F. schon so geschwächt war, krachte sie ungebremst in einen Kleiderschrank.