Vor dem Kreishaus in Paderborn beginnt um 17 Uhr 30 in diesen Minuten eine stille Kundgebung: Rund 500 Aramäer werden erwartet – sie wollen den Opfern des Völkermordes von 1915 gedenken. Das Ganze ist auch eine Gegendemo zu einer Veranstaltung im Kreishaus. Denn drinnen gedenkt die deutsch-türkische Gesellschaft Paderborn einer Schlacht im 1. Weltkrieg. Und aus Sicht vieler syrisch-orthodoxen Verbände aus dem Kreis Paderborn geht die Gesellschaft nicht ehrlich mit der Geschichte um. Ein Sprecher erklärte im RH-Gespräch: Es müsse endlich überall anerkannt werden, dass die systematische Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern 1915 ein Völkermord war. Die Aramäer im Kreis Paderborn fordern auch die Bundesregierung auf, diesen Begriff zu übernehmen. Nach der fast einstündigen stillen Kundgebung halten die Aramäer dann noch eine Gedenkmesse in der Paderborner Herz-Jesu-Kirche ab.