Im Prozess um das Säureattentat in Hövelhat hat das Landgericht Paderborn das Urteil gesprochen. Der Angeklagte muss wegen schwerer Körperverletzung für neun Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.
Das ist deutlich weniger als der Staatsanwalt gefordert hatte. Der Ankläger
ging von versuchtem Totschlag aus und hielt zwölfeinhalb Jahre für angemessen.
Kurz bevor sich das Paderborner Gericht zur Beratung zurückzog, äußerte sich der Beschuldigte zum ersten Mal. Er begann zu weinen und sagte: "Es tut mir leid, ich will, dass sie wieder gesund wird."
Der 38-jährige hatte im Herbst seiner Freundin aus Eifersucht ätzende Schwefelsäure ins Gesicht geschüttet. Die Hövelhoferin ist vermutlich ihr Leben lang entstellt und fühlt sich nach ihren eigenen Worten "wie ein Zombie".
Der Angeklagte ist wegen Gewalttaten vorbestraft und hat deshalb mehrere Jahre in Haft gesessen.