Der Fall eines 26-jährigen Asylbewerbers aus Bad Lippspringe sorgt im Kreis Paderborn für Diskussionen. Der Paderborner Flüchtlingsrat befürchtet eine aus seiner Sicht unberechtigte Abschiebung des Bangladeshi – der Kreis Paderborn als zuständige Behörde sieht den Fall ganz anders. Laut dem Kreis Paderborn ist die Faktenlage eindeutig: Der 26-jährige hat über sechs Jahre die Behörden getäuscht. 2008 soll er in Bad Lippspringe angekommen sein – erst 2014 legte er eine Geburtsurkunde vor, die ihn als Bangladeshi auswies. Bis dahin behauptete er, er sei Inder. Eine Abschiebung scheiterte, weil indische Behörden den Mann nicht kannten. Jetzt liegt der Fall noch bei der Härtefallkommission des Landes – diese soll bis Ende Mai eine Empfehlung aussprechen, die für den Kreis aber nicht bindend ist. Der Paderborner Flüchtlingsrat sieht den Mann als gut integriert und befürchtet eine schnelle Abschiebung, bevor der 26-jährige ein Aufenthaltsrecht erhält.