Eine Klage eines Lichtenauer Öko-Bauern könnte heute für ganz Deutschland von Bedeutung sein. Der Mann verlangt von seinen drei konventionellen Nachbarbauern Schadensersatz. Er meint: Das von ihnen versprühte Pflanzenschutzmittel sei auch auf seinem Feld gelandet. Deshalb habe er sein Gemüse nicht mehr als „bio“ verkaufen können.
Untersuchungen haben bestätigt, dass Reste von Pestiziden auf dem Gemüse des Lichtenauer Bauern gelandet waren. Die Frage ist: Kommt das wirklich von seinen Nachbarn? Das Paderborner Landgericht fand in erster Instanz, dass man das nicht eindeutig beantworten kann. In Hamm wird heute ein Urteil erwartet. Sollte der Lichtenauer Recht bekommen, wäre das von großer Bedeutung. Laut dem Verband für ökologische Landwirtschaft wurden 2016 nur gut sieben Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Bio-Bauern haben also fast immer einen konventionell wirtschaftenden Nachbarn. Deshalb käme es auch immer wieder vor, dass Reste von Pestiziden auf Bio-Flächen landen.