Der spektakuläre Fall um vergiftete Pausenbrote in einer Stukenbrocker Firma wird ab heute vor Gericht aufgerollt. Ein 57-Jähriger muss sich wegen versuchten Mordes an seinen Kollegen verantworten. Sechs Verhandlungstage sind angesetzt, zum Prozessauftakt im Landgericht Bielefeld (Foto) wird wohl nur die Anklage verlesen.
Die Vorwürfe des Staatsanwaltes lesen sich wie ein Krimi: Der Beschuldigte soll die Pausenbrote seiner Kollegen drei Jahre lang mit giftigem Bleiacetat bestreut haben. Laut Anklage wollte der Familienvater sehen, wie seine Opfer Qualen erleiden und es ihnen vor seinen Augen langsam immer schlechter geht. Die mutmaßlichen Folgen: ein Kollege liegt seit zwei Jahren mit Hirnschäden im Koma, sein Vorarbeiter ist angeblich seit den Vorfällen nierenkrank und dialysepflichtig, ein weiterer Kollege musste mehrfach ins Krankenhaus. Auf die Spur kamen die Ermittler dem Angeklagten durch eine Videoüberwachung in der Stukenbrocker Armaturenfirma. Anschließend fanden sie bei ihm und in seiner Wohnung verdächtiges Pulver.