Ein Streit um eine Lapalie und seine blutigen Folgen beschäftigen heute das Paderborner Landgericht. Angeklagt ist ein Asylbewerber, der in einer Unterkunft in Lichtenau-Herbram auf einen Mitbewohner eingestochen hat. Der Vorwurf lautet versuchter Totschlag. Und das alles wegen eines Fahrrads. Genau darum ging es bei dem Streit, zumindest vordergründig. Laut einem Sprecher des Landgerichts spielte aber wohl auch das Thema Religion eine Rolle.
Jedenfalls soll der angeklagte Iraker aus seinem Zimmer in Lichtenau-Herbram ein Messer mit einer 11 Zentimeter lange Klinge geholt haben. Damit ging er dann laut Anklage auf den Syrer los und stach ihm in die hintere Schulter. Dabei soll der Beschuldigte mehrfach gerufen haben, dass er seinen Kontrahenten töten wolle. Und möglicherweise wurde er nur davon abgehalten, weil andere Bewohner der Flüchtlingsunterkunft ihm das Messer aus der Hand rissen. Das Opfer musste durch einen Notarzt versorgt werden.