Nach einer Anzeige von mehreren Strafrechtlern prüft die Paderborner Staatsanwaltschaft mögliche Ermittlungen von Missbrauchsfällen durch Kleriker im Erzbistum Paderborn. Hintergrund ist die Missbrauchsstudie, demnach sind 111 Kleriker beschuldigt, sich an Kindern und Jugendlichen vergangen zu haben.
Mögliche Missbrauchsfälle prüft die Staatsanwaltschaft Paderborn aber ohnehin schon. Seit Veröffentlichung der Studie ermittelt sie, ob noch alte Fälle aufgearbeitet müssen, die noch nicht verjährt sind. Laut Angaben des Erzbistums arbeite man eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen – die Behörden hätten Zugang zu allen Unterlagen – es sei denn, ein Betroffener möchte das nicht. Von den 111 Fällen von möglichem Missbrauch durch Kleriker seien viele verjährt, hatte das Erzbistum erklärt. Radio Hochstift-Recherchen hatten kürzlich aufgedeckt, dass neun der 24 noch lebenden Beschuldigten bis heute in der Seelsorge arbeiten.