Der Ammoniak-Unfall im Paderborner Westfleisch-Betrieb mit zwei verletzten Frauen wirft auch einen Tag danach noch Fragen auf. Vor allem die Einsatzkräfte üben Kritik, weil sie ihrer Meinung nach sehr spät über das Auslaufen des giftigen Stoffes informiert wurden. Den Vorwurf der Einsatzkräfte lässt sich Westfleisch nicht gefallen.
Im Radio Hochstift-Gespräch erklärte Betriebsleiter Matthias Lüke, die defekte Ammoniak-Leitung sei gegen 3.30 Uhr entdeckt worden. Der Bereich wurde danach gesperrt, der Betriebsschlosser informiert, die Mitarbeiter der Frühschicht wurden in der Kantine geschickt. Die beim Unfall schwer verletzten Frauen wären auf dem Weg zu einem anderem Arbeitsbereich an der Unfallstelle vorbeigekommen. Dabei wurde eine Mitarbeiterin durch die giftigen Dämpfe ohnmächtig. Die zweite kollabierte, als der Rettungswagen eintraf. Der Westfleisch-Betriebsleiter betonte, dass das Ausmaß des Ammoniak-Unfalls zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war und keine Verstärkung durch die Feuerwehr nötig schien.