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Oliver Behrendt
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Nachrichten aus Paderborn und Höxter

Zahl der Corona-Infizierten bei Tönnies steigt an. Unternehmen entschuldigt sich

Die Zahl der Corona-Infizierten beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück steigt weiter. Der Kreis Gütersloh hat auf einer Pressekonferenz am Nachmittag mitgeteilt, dass 1.029 Mitarbeiter positiv getestet wurden. Wie viele davon im Hochstift wohnen hat der Krisenstab nicht mitgeteilt.

Paderborns Landrat Müller hatte bereits gestern eine Quarantäne für 54 Mitarbeiter angeordnet.

Auf Radio Hochstift-Nachfrage heißt es jetzt: Die Zahl im Kreis Paderborn liegt bei etwa 50. Die Angaben der Firma Tönnies sind wohl etwas konfus. Teilweise wohnen einige Mitarbeiter gar nicht mehr im Kreis Paderborn, obwohl das laut der ersten Tönnies-Liste so sein sollte. Außerdem haben sich einige Tönnies-Mitarbeiter aus dem Kreis Paderborn sebst gemeldet und nach möglichen Quarantäne-Maßnahmen gefragt. Sie waren in einer ersten Statistik nicht im Kreis Paderborn wohnhaft.

Das Unternehmen Tönnies musste sich heute heftige Kritik von Seiten des Krisenstabes des Kreises Gütersloh anhören. Das Vertrauen ginge gegen Null, hieß es. Der Grund: Das Unternehmen gab zunächst nur 70 Prozent aller Adressen der knapp 7.000 Mitarbeiter heraus. Deswegen ordnete die Behörde ihren Zutritt auf das Gelände des Konzerns an.

Tönnies hat sich mittlerweile entschuldigt. (s.u.)

Laut des Kreises Gütersloh besteht nach wie vor die Chance, einen Lockdown der Region zu verhindern.

 

Stellungnahme der Firma Tönnies:

Wir sind den zuständigen Behörden und allen unterstützenden Organisationen im Kreis äußerst dankbar für ihren Einsatz und die aktuell unermüdliche Arbeit. Alle Verantwortlichen in unserem Unternehmen arbeiten ebenfalls rund um die Uhr, um unsererseits jede mögliche Unterstützung zu gewährleisten.

Wir sind uns bewusst, dass für die Nachverfolgung und damit Eindämmung des Infektionsgeschehens die Lokalisierung aller Beschäftigten an ihrem Wohnort essentiell notwendig ist. Wenn es durch teilweise fehlende Daten zu Verzögerungen in dieser Nachverfolgung kommt, ist dies sehr bedauerlich.

Wir müssen aber dem Eindruck widersprechen, dass wir Daten fahrlässig zurückgehalten hätten, um damit die Arbeit der Behörden zu behindern.

Wir waren als Unternehmen in einer Extremlage. Denn wir mussten in mehreren tausend Fällen gegen geltendes Recht verstoßen und den Datenschutz brechen, um die notwendigen Personaldaten in der geforderten Zeit von unseren Dienstleistern einzufordern und zur Verfügung zu stellen. Letztlich haben wir, in Abwägung aller Konsequenzen, die geforderten Daten der Mitarbeiter unserer Dienstleister zur Verfügung gestellt.

Zur Erläuterung:

Unser Unternehmen darf nach Paragraph 5 der Datenschutzgrundverordnung an persönlichen Daten der Beschäftigten im Werkvertrag einzig den Vornamen, Nachnamen und Geburtsdatum der Beschäftigten erfassen. Weitere Daten dürfen wir nicht besitzen!

Im Zuge der Aufklärung der aktuellen Situation wurden wir aufgefordert, alle Adressdaten der Beschäftigten im Werkvertrag an die Behörden zu melden. Diese Aufforderung wurde umgehend an alle Dienstleister weitergeben. Ein Teil der vielen Adressdaten konnte auf diese Weise kurzfristig der Behörde übergeben werden.

Einige Dienstleistungsunternehmen hatten jedoch große datenschutzrechtliche Bedenken geäußert, und waren nicht bereit, ohne eine schriftliche Anforderung die personenbezogenen Daten herauszugeben. Nachdem diese schriftliche Anforderung der Behörde vorlag, konnten auch die noch ausstehenden Adressen umgehend der Behörde übergeben werden.

Abschließend wollen wir nochmals betonen: Wir haben großes Verständnis für den Druck, unter dem alle Beteiligten arbeiten. Alle Verantwortlichen bei Tönnies werden auch weiter mit Hochdruck arbeiten, und den Behörden jede mögliche Unterstützung in dieser Ausnahmesituation geben.

Ursachenermittlung

So fand bereits am heutigen Samstag von 10 bis 17 Uhr, eine detaillierte technische Kontrolle zur Ursachenermittlung durch den Arbeitsschutz der Bezirksregierung Detmold, das Gesundheitsamt im Kreis Gütersloh und die Uniklinik Bonn in kooperativer Atmosphäre mit unseren Fachleuten statt.

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