Im Prozess um die Amokfahrt von Volkmarsen am Rosenmontag 2020 haben mehrere Zeugen aus dem persönlichen Umfeld des Angeklagten ausgesagt. Aus ihren Angaben am Kasseler Landgericht ergibt sich das Bild eines sehr verschlossenen, emotionslosen und misstrauischen Einzelgängers.
Unter anderem berichtete eine Gefängnis-Psychologin, dass der Angeklagte eine schizoide Störung habe. Solche Menschen könnten zum Beispiel nicht ausdrücken, wie sie sich fühlen. Tiefergehende Gespräche lehne der 30-Jährige ab. Einmal habe er zwar gesagt, dass die Opfer ihm leid tun, zu der Amokfahrt habe er aber geschwiegen.
Auch andere Zeugen wie sein Ex-Arbeitgeber stellten den Angeklagten als einen in sich gekehrten Menschen dar, der teilweise aufmüpfig gewesen sei und sich oft ungerecht behandelt gefühlt habe. Der Leiter eines Supermarkts in Volkmarsen bezeichnete ihn als den unfreundlichsten Kunden, den er je hatte. Der Prozess um die Amokfahrt in der Warburger Nachbarstadt geht Ende Juli weiter.