Ein Opfer des mutmaßlichen Folterpaars aus Höxter-Bosseborn hat im Prozess geschildert, wie sie in die Falle der Angeklagten tappte. Die 49-jährige Detmolderin wurde nicht körperlich misshandelt, aber finanziell massiv ausgebeutet. Mehr als 50.000 Euro hat Kirsten H. den Beschuldigten gegeben.
Und dazu kann die frühere Finanzbeamtin heute auch nur noch sagen, dass das „total blöd“ war. Sehr aufgeregt schilderte sie den Paderborner Richtern ausführlich, wie sie sich in Wilfried W. verliebte. Er sei schüchtern, nett und liebevoll gewesen. Ihr kam zwar von Anfang an einiges merkwürdig vor, aber die Neugier sei zu groß gewesen. Über Monate hinweg gab sie Wilfried W. und seiner vermeintlichen Schwester Angelika immer wieder Geld, unter anderem allein 15.000 Euro, als Wilfried einen Kiosk eröffnen wollte. Sie sei von den Angeklagten auch mehrfach bedroht worden. Manchmal habe sie sich ausgenutzt gefühlt, aber sie habe auch helfen wollen.