Der lange erwartete Auftritt der Katholischen Hospitalvereinigung im Höxteraner Kreisausschuss zum Thema Unfallchirurgie lief am Abend weitgehend emotionslos ab. Es kamen aber nicht nur Geschäftsführer Reinhard Spieß und seine Mediziner zu Wort – auch für die Gegenseite gab es einen Redner.
Spieß rechtfertigte die Verlegung der Unfallchirurgie von Höxter nach Brakel. Wer das rückgängig machen wolle, vernichte Arbeitsplätze. Schließlich habe sich das Konzept der Spezialisierung der Kliniken im Kreis Höxter bewährt. Die Entscheidung zur Verlegung der Abteilung sei unumgänglich gewesen. Mit Werner Bader sah das ein ehemaliger Chefarzt des St. Ansgar Krankenhauses allerdings anders. Er trat für die Bürgerinitiative ans Mikrofon, die die Verlegung der Unfallchirurgie ablehnt. Bader sagte, zu einer Unfallchirurgie gehöre eine Rundumversorgung für Patienten – und die gäbe es in Brakel nicht. Die Politik solle sich dafür einsetzen, dass ein externer Gutachter die Klinik-Situation im Kreis Höxter analysiert. Gegenüber Radio Hochstift sagte Reinhard Spieß dazu, Baders Auftritt habe ihn enttäuscht. Seine Äußerungen seien belehrend gewesen. Zudem sei Bader nicht vom Fach, da er Gynäkologe sei.
Viele der rund 50 Zuschauer wären enttäuscht, dass es keine Diskussion zum Thema gab. Allerdings verteilte die SPD-Kreistagsfraktion eine Stellungnahme, nach der sie die Entscheidung der Hospitalvereinigung für "richtig und zukunftssichernd" hält.