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Fake News rund um Corona
Netzklick

Update: Immer mehr Fake News zu Corona im Netz

Frau desinfiziert die Hände
  • In den sozialen Medien finden sich vermehrt Fake News u.a. zur „Behandlung“ bei einer Corona-Infektion
  • SPD-Politiker fordert Bestrafung von Fake News im Zusammenhang mit dem Corona-Virus
  • Instagram geht gegen vermeintliche Corona-Virus-Entdeckungs-Tools auf seiner Plattform vor

Von der Hoffnung und der Realität

„Die Hoffnung stirbt zuletzt,“ heißt ein Sprichwort, das sinngemäß Zuversicht verbreiten möchte gerade in besonders schlimmen Situationen. Für viele von uns ist die aktuelle Lage sicherlich eine solche, sehr bedrückende Situation und so sind wir empfänglich für einfach scheinende Lösungen aus dieser Corona-Krise. Das ist der Nährboden für die zahllosen Fake News, die aktuell z.B. darüber kursieren, welche Mittelchen gegen das Coronavirus helfen würde. Die traurige Tatsache – weder Leinsamenöl, Zwiebeln, Knoblauch, Cannabis-Öl oder UV-Desinfektionslampen – um die aktuell bekanntesten Gerüchte zu nennen - töten das Virus, noch verhindern sie seine Ausbreitung.

Die Mama von Poldi – eine sichere Quelle?

Eine aktuelle Falschmeldung der letzten Tage schien von der Uniklinik Wien zu stammen. In der Sprachnachricht auf WhatsApp hieß es fälschlicherweise, dass Ibuprofen-Tropfen für die schweren Coronafälle in Italien verantwortlich seien. Die Sprecherin stellt sich dabei als „Elisabeth, die Mama von Poldi“ vor. Die medizinische Uni Wien widersprach direkt per Twitter. Eine solche Quelle uns direkt stutzig machen. Denn gerade die Quelle einer Nachricht ist einer der ersten Indikatoren, um die Glaubwürdigkeit von Nachrichten zu überprüfe und die „Mama von Poldi“ ist da sicherlich keine Ernst zu nehmende Quelle gerade auch für eine Nachricht mit einer solchen Relevanz.  

Einfache Selbstdiagnose? Gibt es nicht!

Eine häufig verbreitete WhatsApp-Nachricht empfiehlt, 10 Sekunden die Luft anzuhalten. Wer dabei kein Engegefühl im Brustbereich empfinde, sei gesund. Dieser Tipp ist genau so unsinnig wie die Empfehlung, alle 15 Minuten einen Schluck Wasser zu trinken. So würden die Corona-Viren in den Magen gespült und dort von der Magensäure zerstört. Tatsächlich ist das Virus nur über einen Abstrich aus dem Mund-Rachen-Raum erkennbar und vor einer Infektion hilft nur Abstand halten von anderen Menschen sowie häufiges Hände waschen bzw. der Hinweis, möglichst nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen – siehe dazu auch die Infektionsschutzseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hier werden eine Vielzahl von Fragen zum Corona-Virus und seine Ausbreitung beantwortet.

Fake News und Gerüchte erkennen

Der Innenminister von Niedersachen, Boris Pistorius, fordert aktuell sogar Strafen für Fake News. Auf spiegel.de sagte er, „es muss verboten werden, öffentlich unwahre Behauptungen über die Versorgungslage der Bevölkerung, die medizinische Versorgung oder Ursache, Ansteckungswege, Diagnose und Therapie von Covid-19 zu verbreiten.“  Sie könnten „Panik, Hamsterkäufe und Konflikte“ verursachen. Am Wochenende hatte Instagram schon angekündigt, Tools zu entfernen, die behauptet hatten, per Gesichtsscan eine Corona-Infektion zu erkennen.

Wir können aber auch selbst aktiv mögliche Fake News hinterfragen. Eine gute Orientierung bietet die Seite „myth busters“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie listet die weltweiten Mythen und Gerüchte rund um das Corona-Virus auf. Finden wir also eine Nachricht auf unserem Smartphone in dieser Liste, sollten wir sie nicht mehr weiterleiten bzw. nur mit einem Hinweis auf diese Seite weiterleiten. Alternative Faktenchecks können wir auch über den „ARD-Faktenfinder“ auf tagesschau.de oder über die Website gegen Internetmissbrauch mimkama.at durchführen.

Fake News-Check leicht gemacht

Neben der Quellen-Recherche gibt es einige weitere, einfache Punkte, anhand derer wir mögliche Fake News identifizieren bzw. die Glaubwürdigkeit von Nachrichten verifizieren können:

  • Die URL: Ein Schreibfehler ist hier häufig kein Versehen sondern ein erstes Anzeichen für Fake News
  • Eine reißerische Titelzeile und ein ebensolcher Text sollte uns direkt wachsamer werden lassen
  • Bietet die vermeintliche Nachricht nachvollziehbare Belege und verweist auf uns bekannte, vertrauenswürdige Quellen?

Grundsätzlich sollten wir gerade in den jetzt so aufgeregten Zeiten, ungewöhnlichen Nachrichten mit einer gesunden Portion Skepsis und Vorsicht begegnen. Wenn wir Verdacht schöpfen, hilft ein Check.


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Eine Person die eine Computertastertur mit Maus bedient

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