Wegen einer angedrohten Schmerzensgeldklage ist der Auftritt der bekannten Psychologin Lydia Benecke in Höxter abgesagt worden. Rund 200 Menschen hatten sich schon eine Karte für den Vortrag über tödliche Paare am Samstag in der Stadthalle gesichert.
Der Anwalt Detlev Binder hat die Absage erzwungen. Er vertritt ja den Angeklagten Wilfried W. im Prozess um die mutmaßlichen Foltereien in Höxter-Bosseborn. Und er sieht laut einem Zeitungsbericht das Persönlichkeitsrecht seines Mandanten gefährdet. Die Psychologin hatte angeblich kürzlich in einem Interview einen Zusammenhang zwischen ihrem Vortrag und Wilfried W. hergestellt. Das findet der Anwalt nicht akzeptabel. Bis zu einem Urteil gelte die Unschuldsvermutung. Benecke wolle seinen Mandanten offenbar als Psychopathen und Sadisten darstellen. Der Vortrag ziele darauf ab, die Sensationsgier der Zuhörer zu befriedigen. Der Veranstalter will den Auftritt von Benecke in Höxter aber irgendwann nachholen.