Im Prozess um das mutmaßliche Folterpaar von Höxter-Bosseborn fällt das Urteil definitiv erst am fünften Oktober. Das wurde am Nachmittag bekannt. Nach dem Ende der Plädoyers scheint das Urteil völlig offen.

Die Forderungen der Prozessbeteiligten waren in Summe sicher eine Überraschung. Staatsanwaltschaft und Nebenklage fordern für beide Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe – außerdem soll die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden. Die Verteidigung des angeklagten Wilfried W. hält eine siebeneinhalb-jährige Haftstrafe für ihren Mandanten für angemessen. Zum wohl größten Paukenschlag holte dann die Verteidigung der angeklagten Angelika W. am Nachmittag aus: Sie fordern einen kompletten Freispruch – schließlich sei zum Beispiel beim ersten Todesopfer Anika W. bis heute unklar, woran sie letztlich gestorben sei.