Der Fall eines muslimischen Schülers aus Paderborn beschäftigt jetzt das Verwaltungsgericht in Minden. Der Sechsjährige war an der katholischen Bonifatiusschule in Paderborn abgelehnt worden, weil sein Vater die Teilnahme des Jungen am Religionsunterricht verweigerte.
Der Fall könnte die ganze Schullandschaft verändern. Er könnte dazu führen, dass auch andere Schulen ihren Bekenntnis-Status verlieren. Die Stadt Paderborn als Träger musste vom Gericht schon Kritik einstecken, weil es Zweifel gibt, ob die Bonifatiusschule wirklich eine Bekenntnisschule ist. Denn 60 Prozent der Schüler dort sind eben gar nicht katholisch.
Erhalten kann die Schule ihren Status wohl nur, wenn genug dieser nicht-katholischen Schüler trotzdem am Religionsunterricht teilnehmen. Und das muss das Gericht jetzt erst mal genau überprüfen. Mit einem Urteil ist in den Sommerferien nicht mehr zu rechnen. Das heißt: Im Moment ist völlig unklar, an welche Grundschule der muslimische Junge aus Paderborn dann bald geht.