Im Fall des Prozesses um das Folterpaar von Höxter-Bosseborn hat der Verteidiger von Angelika W. am Wochenende alle Beteiligten mit seiner Revision überrascht. Jetzt macht Peter Wüller auf Radio-Hochstift-Anfrage klar: Seine Entscheidung war nur eine Art Vorsichtsmaßnahme, um Zeit zu gewinnen.
Wüller sagte zu Radio Hochstift, dass Angelika W. mit dem Urteil des Paderborner Landgerichts nach wie vor sehr zufrieden sei. Trotzdem wolle er die schriftliche Urteilsbegründung zum Folterpaar von Höxter-Bosseborn abwarten, um zu prüfen, ob diese möglicherweise Rechtsfehler enthält. Sei das nicht der Fall, werde er die Revision wieder zurückziehen. Zunächst gehe es nur darum, sich alle Möglichkeiten offenzuhalten, an eine Neuauflage des Bosseborn-Prozesses glaube er nicht. Möglich wäre die nur, wenn Wüller an der Revision festhält und der Bundesgerichtshof ihm Recht gibt. Angelika W. war zu 13 Jahren Haft verurteilt worden, ihr Ex-Mann Wilfried soll 11 Jahre in der Psychiatrie verbringen.