Anders als zuerst angesetzt fällt das Urteil im neu aufgerollten Scheunenmord-Prozess kommende Woche noch nicht am Paderborner Landgericht. Die Kammer will erst noch einmal den Polizisten hören, der damals den Tatort untersuchte. Außerdem soll ein psychologischer Gutachter Licht ins Dunkel bringen, warum der Angeklagte vor zwei Jahren seinen besten Kumpel umbrachte. Der Experte ist übrigens der Psychologe, der vor rund fünf Jahren im Prozess um Jörg Kachelmann aussagte. Der Wettermoderator wurde fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt.
Die Zuschauerränge beim zweiten Tag im neuaufgerollten Scheunenmord-Prozess von Büren-Brenken waren auch heute voll. Am Paderborner Landgericht wurden ehemalige Weggefährten des Opfers und des Angeklagten gehört. Die Stimmung im Gerichtssaal war heute mindestens angespannt: Wenn nicht sogar feindselig. Die gemeinsamen Freunde von Opfer und Täter wollten im Prinzip nur eins: Und zwar, dass der Angeklagte endlich sagt, warum er ihren Kumpel vor zwei Jahren grausam getötet hat. Bisher ist man ja immer von Eifersucht wegen Mädchengeschichten ausgegangen. Aber die Eltern des Opfers und die Freunde sind sich heute einig: Der angeklagte Geseker war neidisch und sauer, weil sein Kumpel ihm beruflich im Weg stand. Von den gemeinsamen Weggefährten wurde ein Brief vorgelesen: Darin erklären sie, mit dem Angeklagten nichts mehr zu tun haben zu wollen. Seine Tat sei nicht zu verzeihen.