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Nachrichten aus Paderborn und Höxter

Tschernihiw | Viele Tote und Verletzte nach Angriff auf Tschernihiw

Bei einem schweren Raketenangriff Russlands auf die Ukraine trifft es die Gebietshauptstadt Tschernihiw. Die Behörden sprechen von vielen Opfern und massiven Zerstörungen.

Rettungskräfte an einem zerstörten Gebäude in Tschernihiw.

Rettungskräfte an einem zerstörten Gebäude in Tschernihiw.

Krieg in der Ukraine

Tschernihiw (dpa) - Ein russischer Raketenangriff auf die Großstadt Tschenihiw im Norden der Ukraine hat am Morgen viele Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert. Nach Angaben der Gebietsverwaltung ist die Zahl der Toten bis zum Nachmittag auf 14 gestiegen. Zudem gibt es mehr als 60 Verletzte. Darunter sind auch mehrere Kinder. 

Bei dem Angriff seien drei Raketen in der Nähe des Stadtzentrums eingeschlagen, hatte der Militärgouverneur der Region, Wjatscheslaw Tschaus, kurz nach der Attacke per Video in seinem Telegram-Kanal mitgeteilt. Er sprach von einem fürchterlichen Morgen. Später wurde bekannt, dass Russland für den Beschuss das mobile Raketensystem Iskander benutzt haben soll. Die Reichweite des Systems liegt bei etwa 500 Kilometern.

16 Gebäude wurden beschädigt

Nach offiziellen Angaben wurde ein Hotel, das Kreiskrankenhaus, das Hauptgebäude der Universität und mehrere mehrstöckige Wohngebäude getroffen. Zudem sind viele Autos in Flammen aufgegangen. Insgesamt seien 16 Gebäude beschädigt worden, teilte Bürgermeister Olexander Lomako mit. In den meisten davon sind durch die Druckwelle Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Einige Häuser haben aber auch schwere Schäden davongetragen. 

Die Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach weiteren Opfern der Attacke. Die Polizei spricht von sechs Vermissten. Wegen der vielen Verletzten haben die örtlichen Gesundheitsbehörden die Bevölkerung zur Blutspende aufgerufen.

Das russische Verteidigungsministerium ging in seinem täglichen Lagebericht nicht näher auf den Raketenschlag in Tschernihiw ein. Allgemein hieß es dort lediglich, dass die Luft- und Raketenstreitkräfte ukrainische Einheiten und Militärtechnik bekämpft hätten. Derweil sagte der ehemalige Abgeordnete des ukrainischen Parlaments Werchowna Rada, Ihor Mossijtschuk, bei TikTok, dass in dem vom russischen Militär beschossenen Hotel ukrainische Soldaten einquartiert gewesen seien. Offiziell wurden diese Angaben in Kiew nicht bestätigt. 

Selenskyj pocht auf mehr Flugabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. Zugleich erneuerte er angesichts der Tragödie seine Forderung nach einer Stärkung der Flugabwehr. «Das wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Flugabwehr erhalten hätte und wenn die Welt entschlossen genug gewesen wäre, dem russischen Terror entgegenzutreten», schrieb der Staatschef bei Telegram.

Den Ukrainern fehle es bei ihrem Kampf nicht an Entschlossenheit, fügte Selenskyj hinzu. «Es braucht eine ausreichende Entschlossenheit unserer Partner und eine ausreichende Unterstützung, die diese Entschlossenheit widerspiegelt», mahnte der Präsident. 

Schon in den vergangenen Tagen und Wochen hatte Selenskyj immer wieder darauf verwiesen, dass die Russen durch die schleppende Waffenhilfe des Westens im Krieg immer mehr die Oberhand gewännen. Durch fehlende Flugabwehrsysteme und -munition zerstörten die Russen inzwischen viele wichtige Objekte in der Ukraine, sagte Selenskyj mit Blick auf das in Ruinen liegende Trypillja-Wärmekraftwerk bei Kiew. Daneben sei das Defizit bei der Artilleriemunition kritisch, wo die Russen inzwischen das Zehnfache dessen verschössen, was die Ukrainer zur Verfügung hätten. 

Tschernihiw liegt etwa 150 Kilometer nördlich von Kiew unweit der Grenze zu Russland. Als im Februar 2022 russische Militärs in die Ukraine einmarschierten, wurde auch Tschernihiw angegriffen. Den Angreifern gelang es aber nicht, die Stadt einzunehmen. Tschernihiw wurde durch intensiven Beschuss und eine Blockade aber schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet ist die Stadt mehrfach zum Ziel russischer Angriffe aus der Luft geworden.

© dpa-infocom, dpa:240417-99-709052/2

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