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Stephan Kaiser
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Album der Woche

26.04.2024

Album der Woche: Taylor Swift - The Tortured Poets Department

Millionen Fans haben darauf gewartet und sie liefert. Taylor Swift hat ihr neues Album auf den Markt gebracht. Hier könnt ihr euch es anhören.

Im Herbst 2022 erschien ihr jüngstes (neues, nicht wiederveröffentlichtes) Album. Wenn nun am Freitag das Folgewerk "The Tortured Poets Department" herauskommt, ist Taylor Swift schon mehr als ein Jahr auf der erfolgreichsten Tour der Musikgeschichte unterwegs. Es gehört inzwischen zum Alltag, dass alle paar Tage Meldungen von aufgestellten Rekorden der Musikerin veröffentlicht werden. Was also ist auf "The Tortured Poets Department" zu erwarten von der ersten Person, die ausschließlich durch Einnahmen aus Musik und Auftritten Milliardärin geworden ist? Es dürfte sowohl musikalisch als auch aus persönlichen Gründen interessant werden. Ihre Millionen Fans haben längst damit begonnen, Andeutungen zu interpretieren.

Reise zum Taylor-Swift-Konzert zu gewinnen

Ihr seid ein riesiger Taylor-Swift-Fan? Ihr wolltet sie schon immer live erleben? Dann habt ihr jetzt bei uns die Chance dazu. Wir schicken euch zum Konzert von Taylor Swift nach Amsterdam. Das Konzert findet am 4. Juli 2024 statt. Anreise und Übernachtung sind inklusive. Alles, was ihr dazu machen müsst, ist, uns im Formular zu sagen, warum ihr ein Super-Swiftie seid und unbedingt zum Konzert wollt. Die Gewinnerin oder der Gewinner werden am 3. Mai informiert. Wir wünschen euch viel Erfolg.

Elektro-Pop oder Indie-Folk?

Musikalisch stellt sich die Frage, welches der vielen von Swift schon bedienten Genres sie aufgreifen wird. Zurückgenommene Elektro-Sounds wie auf "Midnights" von 2022? Indie-Folk wie auf den Pandemie-Alben "Folklore" und "Evermore", oder poppige Uptempo-Nummern wie auf ihrem Album von 2019, "Lover"? Dazu hat sich weder die Musikerin noch ihr gewohnter Produzenten-Partner Jack Antonoff geäußert, der neulich in einem Interview des "Zeit"-Magazins sagte: "Taylor lässt mich wissen, dass es möglich ist, der größte Künstler der Welt und gleichzeitig ein völlig intakter Mensch zu sein." Die Musikerin hatte ihr neues Album überraschend im Februar bei der Grammy-Verleihung angekündigt, nachdem sie mit "Midnights" den Preis für das Album des Jahres gewonnen hatte. Fans hatten angesichts der Mammut-Tour der Musikerin aktuell nicht damit gerechnet.

(dpa)

Das neue Album von Taylor Swift zum Durchhören

16.04.2024

Album der Woche: Linkin Park - Papercuts

Mit "Friendly Fire" landete die Band erst kürzlich wieder in den Charts. Nun legen Mike Shinoda und seine Kollegen nach. Mit "Papercuts" erscheint ein Best-of-Album.

Einmal wieder in Erinnerung schwelgen und den Songs von Linkin Park lauschen? Das geht heutzutage relativ leicht. Doch die Band selbst macht ihren weiterhin treuen Fans, trotz des Todes von Chester Bennington, ein Geschenk. Mit "Papercuts" ist ein neues Album erschienen, eine Art Best-of der vergangenen 20 Jahre.

Alte und neue Songs im Mix

"Papercuts" hat neben 19 ihrer erfolgreichsten Song auch den neuen Track "Friendly Fire" im Gepäck. Zur Geschichte des Songs: Das Lied wurde im Jahr 2017 während den Arbeiten an "One More Light" kreiert und auch mit dem wenige Tage später verstorbenen Bennington aufgenommen. Nostalgie pur, dürfte man sagen.

Die Bandmitglieder taten in Folge dessen alles, um diesen Song fertigzustellen. Für Mike Shinoda sei es wichtig, alle Songs auf einem Album zu lieben. "Ich hoffe, dass jeder einzelne Track, wenn er für sich genommen da draußen gehört wird, etwas ist, worauf ich stolz sein kann und das zugleich bei den Hörerinnen und Hörern andockt. Auf diese Weise sind wir alle durch dieselbe Energie miteinander verbunden."

Das neue Album von Linkin Park zum Durchhören
Die aktuelle Single "Friendly Fire"

04.04.2024

Album der Woche: Beyoncé - Cowboy Carter

Auf einem weißen Pferd und mit Cowboy-Hut zeigt sich Beyoncé für ihr neues Album - aber der Superstar stellt auch gleich klar: "Das ist kein Country-Album. Das ist ein Beyoncé-Album."

Schon die Ankündigung war überraschend. In einem Werbespot während der TV-Übertragung des Super Bowls im Februar verriet Superstar Beyoncé, dass sie in neues Album herausbringen werde. Zeitgleich erschienen auf ihrer Website Hinweise auf "Act II", das Datum "29. März" - und Musik von zwei neuen Songs: "Texas Hold 'Em" und "16 Carriages". Macht R&B-Star "Queen Bey" jetzt etwa Country-Musik? Das kam für viele Fans noch überraschender als die Albumankündigung selbst. 

Superstar Beyoncé macht ein musikalisches Statement

Am letzten Freitag (29. März) ist "Cowboy Carter" - der Nachfolger ihres 2022 veröffentlichten Albums "Renaissance" und das insgesamt achte Solo-Studio-Album von Beyoncé, die mit Dutzenden Millionen verkaufter Alben schon lange zu den erfolgreichsten Musikerinnen der Welt gehört. Die Single "Texas Hold 'Em" hat es unterdessen schon an die Spitze der US-Country-Charts "Hot Country Songs" geschafft - als erste Solo-Single einer schwarzen Frau in der Geschichte dieser Musikerhebung. Sie fühle sich geehrt, kommentierte die 42-Jährige, die mit dem Musiker Jay-Z verheiratet ist und drei Kinder hat, per Instagram - aber stellte auch gleich klar: "Meine Hoffnung ist, dass in Zukunft der Hinweis auf die Abstammung eines Künstlers in Hinblick auf die Veröffentlichung von Musikgenres irrelevant sein wird."

Denn, so schreibt Beyoncé weiter: "Das ist kein Country-Album. Das ist ein Beyoncé-Album." Seit fünf Jahren arbeite sie daran. "Geboren wurde es aus einer Erfahrung, die ich vor Jahren hatte und bei der ich mich nicht willkommen gefühlt habe (...) und es war klar, dass ich es nicht war." US-Medienberichten zufolge könnte es sich dabei um einen Auftritt von Beyoncé und den Dixie Chicks bei den Country Music Awards 2016 handeln, der von vielen Zuschauern und Zuschauerinnen scharf kritisiert und teils rassistisch beschimpft wurde. Die Veranstalter löschten einen Social-Media-Post zu dem Auftritt, anstelle die Künstlerinnen zu verteidigen. 

"Aufgrund dieser Erfahrung bin ich tiefer in die Geschichte der Country-Musik eingetaucht und habe unser reiches musikalisches Archiv studiert", schreibt Beyoncé nun. Sie wolle mit dem Album Barrieren überwinden, sich selbst herausfordern und die Grenzen von Musikgenres erweitern und verschmelzen, schreibt Beyoncé, die bereits vor ihrer Solo-Karriere Welt-Erfolge mit der Band Destiny's Child gefeiert hatte - und zeigt sich auf Fotos auf einem weißen Pferd, mit weißem Cowboy-Hut, weißen Stiefeln und Anzug und Fahne in den US-Nationalfarben Weiß, Blau und Rot. 

Country ist vor allem weiß und männlich

Country gilt in den USA nach wie vor als eine Musikrichtung, die hauptsächlich von weißen Männern gemacht und gehört wird. Nicht-weiße Künstler und Künstlerinnen haben es in dem Genre nach wie vor schwer - dabei haben viele von ihnen den Country entscheidend mitgeprägt, wie etwa Charley Pride. Auch Superstars wie Ray Charles, Tina Turner, Lionel Richie oder zuletzt etwa Lil Nas X experimentierten mit dem Genre. Die Sängerin Mickey Guyton thematisierte die Herausforderungen zuletzt in dem Song "Black Like Me" - und wurde als erste schwarze Künstlerin in der Kategorie "Beste Country-Solo-Performance" für einen Grammy nominiert. 

Die etablierte Country-Szene mit Hauptsitz in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee zeigte bislang trotz der Albumankündigung relativ wenig Interesse an Beyoncé, und auch die klassischen Country-Radiosender gaben den beiden Singles wenig Aufmerksamkeit. Aber, betonte gerade noch einmal die "New York Times": "Beyoncé macht 'Cowboy Carter' nicht, um Country zu infiltrieren, sondern als künstlerisches und politisches Statement." Das Album sei "eine Verlängerung der Suche des Superstars danach, wie die Kreativität von schwarzen Menschen alle Winkel populärer Musik vorantreibt. Sie umarmt die Musik, nicht die Industrie".

Das neue Album von Beyoncé
Beyoncé aktuelle Single "TEXAS HOLD 'EM"