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Aus für Account Sharing bei Disney+

Laptop mit DisneyPlus auf dem Bildschirm

8. April 2024

  • Disney Plus will ab Juni beginnen, gegen geteilte Accounts vorzugehen.
  • Netflix hatte den gleichen Schritt schon im Sommer 2023 gemacht und anschließend einen starken Zuwachs bei den Kundenzahlen verzeichnet.
  • Mit Account Sharing wird das Teilen eines Streaming-Accounts von Persoenen bezeichnet, die nicht in einem Haushalt wohnen.

Sofern nicht anderweitig durch Ihre Abo-Optionen erlaubt, dürfen sie Ihren Disney+ Account nicht mit Personen außerhalb Ihres Haushalts teilen.

Rechtliches und Datenschutzerklärung von Disney Plus vom 22.9.2023

Rechtlich geklärt, bald kommt die Umsetzung

Das Verbot des beliebten Account Sharings wurde schon im Herbst des letzten Jahres in den Nutzungsregeln verankert – jetzt will Disney dieses Verbot auch durchsetzen. In einem Interview mit dem amerikanischen Nachrichtenkanal CNBC hat Disney-Chef Bob Iger den Fahrplan zur Umsetzung erläutert. Danach will der Konzern schrittweise vorgehen. Start ist im Juni, dann will Disney in ersten Ländern beginnen, das Account Sharing zu unterbinden. Ab September soll der Rollout des Verbots dann weltweit ausgeweitet werden. Wann Deutschland konkret betroffen ist, ist noch unklar.

Hinweis und Angebote statt Strafe

Wie der Rollout des Verbots ablaufen wird, lässt sich aus den USA ableiten. Dort bekamen Disney Plus-Abonnierende im März eine Mail, in der auf die Veränderungen im Nutzungsvertrag hingewiesen wird. Dort heißt es nun: „Wenn wir unzulässiges Account Sharing feststellen, können wir angemessene technische Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Disney+ Accounts außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden.“ Ein solch rigoroses Durchgreifen müssen die Nutzenden aber erst einmal wohl nicht befürchten. Das Portal abmahnung.org konstatiert: „So droht weder bei Spotify, noch bei Disney oder bei Netflix fürs Account Sharing eine Strafe.“ Wer mit einem geteilten Account Disney Plus nutzt, wird voraussichtlich erst einmal aufgefordert, ein eigenes Abo abzuschließen. Und Account-Besitzenden wird angeboten, gegen eine zusätzliche Gebühr Disney Plus-Nutzende außerhalb des eigenen Haushalts mit ins Abo aufzunehmen.   

Vorbild Netflix

Rund 100 Millionen Menschen nutzten weltweit Netflix mit fremden Anmeldedaten. Diese Zahlen hatte der Streaming-Konzern im letzten Jahr veröffentlicht und dann begonnen, gegen das Account Sharing vorzugehen. Mit Erfolg: Schon drei Monate nach Aufnahme des Kampfes gegen die „Schmarotzer“ oder „Trittbrettfahrer“ – wie die mit einem fremden Account Streamenden auch genannt werden – verzeichnete der Konzern einen Zuwachs von fast 8,76 Millionen neuen Kunden. Und der Erfolg hielt auch weiter an – sicherlich unterstützt durch ein zusätzliches Abo-Angebot mit Werbung: Weitere 13 Millionen neue Kunde konnte Netflix im 4. Quartal 2023 begrüßen. Eine ähnliche Entwicklung erhofft sich jetzt auch Disney. Denn bislang habe Disney Plus seit seinem Start 2019, wie CEO Bob Iger im CNBC-Interview zugab, mehr Geld verloren als geplant. Das soll sich mit dem Verbot des Account Sharings schon in diesem Jahr ändern.

Verräterische IP-Adresse

Wer sich fragt, wie die Streaming-Anbieter erkennen, wer aus welchem Haus eine Streaming-Dienst nutzt, bekommt die Antwort auch von Netflix. „Wir verwenden Informationen wie IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten, um festzustellen, ob ein in Ihrem Konto eingeloggtes Gerät zu Ihrem Netflix-Haushalt gehört,“ heißt es im Online-Hilfecenter. Wer „eine andere, externe IP-Adresse“ besitzt und über diese seine Filme etc. streamen möchte, wird deswegen von Netflix aufgefordert, diese Adresse extra als zum Haushalt gehörig zu verifizieren. 

Neue Preise? Neue Angebote?

Im November 2023 hatte Disney Plus ein neues Aboangebot aufgelegt. Werbebasiert kostet es ein Drittel weniger als das Standard-Angebot. Disney Plus folgte mit diesem Angebot auch dem Marktführer Netflix, der im vergangenen Jahr ebenfalls ein preiswerteres Streaming-Angebot mit Werbung aufgelegt hatte. Wie sich die Disney Plus-Preisstruktur möglicherweise im Zusammenhang mit dem Kampf gegen das Account Sharing entwickelt, ist jedoch noch unklar. Derweil kündigte Disney-Chef Bob Iger im CNBC-Interview an, dass der Konzern außerhalb der USA besonders mit lokalen Inhalten erfolgreich sein will. Welche das konkret sein sollen, sagte er nicht.


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